Es kommt immer anders, als man denkt – aber was macht das schon?

Umbau, zweiter Teil: Wie es so ist – es klappt nie wie geplant. Sechs Wochen noch, dann kommt meine neue Küche. SECHS (!!!!!!) Wochen!!! Ganz ehrlich, ich kann auf vieles verzichten, aber auf Herd, Kühlschrank & Co? Naja, wenigstens die Waschmaschine gibt es noch, und das Geschirrspülen funktioniert mit einer provisorischen Übergangslösung einigermaßen gut. Außerdem habe ich jetzt immer einen Grund, mich bekochen zu lassen. Und die Vorfreude auf die Küche steigt praktisch stündlich. Also, worüber habe ich mich gerade noch aufgeregt? 

Im Grunde über nichts – und damit sind wir beim Thema: Selbstwirksamkeit – übersetzt so viel wie die Widerstandskraft der Seele und der Glaube an die eigenen Kompetenzen. Es ist ein Phänomen: Wie kommt es, dass manche Menschen immer wieder auf die Füße fallen, aufstehen, schnell mal die Krone richten und weitermachen – oft sogar gestärkter als zuvor? 

Was uns nicht umbringt, macht uns härter

Wir kennen wohl alle jemanden, der oder den wir für besonders widerstandsfähig halten. Vielleicht sind wir es selber. Es kann die engste Freundin sein oder der Arbeitskollege. Es gibt einen Satz, der mir dazu in den Sinn kommt: Was uns nicht umbringt, macht uns härter. Da ist viel dran. Denn wer gelernt hat, mit Schwierigkeiten umzugehen, lässt sich so schnell nicht aus der Bahn werfen. Es ist die Überzeugung, eine Situation aus eigener Kraft beherzt meistern zu können. Das wirkt sich auch auf die Stressregulation positiv aus, physisch und psychisch.

Jetzt bin ich vor allem neugierig auf mich selbst und was da so auf mich zukommt. Sechs Wochen Trainingsphase für meine Selbstwirksamkeit. Im besten Fall zeige ich mich von einer kreativen und flexiblen Seite. Mein Mindestanspruch aber ist es, einfach „mal fünf gerade sein zu lassen“. Das sollte doch zu schaffen sein!